3 Strolch-Kochlöffel für 5 Gänge

Feinschmecker aus Lézignan sprachen von Sterneküche in der Vogelsbergschule / Holger Arnolds Team auf dem Prüfstand / Lauterbachs kulinarische Seite

Wenn zwei Bürgermeister, Rainer-Hans Vollmöller und Michel Maïque, gemeinsam am Küchenherd
stehen, letzte Zutaten den „Bürgermeisternudeln“
in der Pfanne beifügen, dann hat das einen außer-gewöhnlichen Grund: 45 Jahre Städte-partnerschaft Lézignan/Lauterbach. Und zu Ehren der achtköpfigen Delegation aus Frankreich wurde ein Fünf-Gänge-Menü in der Vogelsbergschule in Lauterbach gereicht, wobei hauptsächlich regionale Produkte den Gaumen erfreuten. Verantwortlich für Menü und Ablauf war Fachlehrer Bernd Vogel und das Lehrer-team (Elke Fleischer, Michael Hoff, Gabi Rahn, Barbara Thiem und Margret Lipps) der Abteilung Küche/ Gastronomie stand ihm zur Seite.
Die Schüler der 11 Kü/Ga hatten bei den Vor-bereitungen fleißig geholfen. Johanna Beyer (23), Küchenlehrling aus Leidenschaft, verzichtete auf Freizeit. Mit dabei sein, von Anfang bis zum Ende, bei jedem Gang des Fünf-Gänge-Menüs mitzuwirken,
das war ihr wichtig, denn sie hat Spaß an ihrer Arbeit. Zudem sind die Lehrer eine coole Truppe. Außerdem waren es schon unwiederbringliche Momente, wenn Zwiebelploatz, Salzekuchen und Speckkuchen auf Sternekücheniveau gereicht wird. „Perfekt!“, rief Rainer-Hans Vollmöller nach dem ersten Bissen
Salzekuchen. Was der Salzekuchen für die Zunge, das waren Jazz hat´s für den Gehörgang. „La chaussette perdue“ – es gab ein Wiederhören mit Sabine Dietrich & Andrea König und der franzö-sischen Version des Strolchlieds, welches an Ute Kirsts Strolchkonzert die Zuhörer bereits begeistert hatte. Mit einer Uraufführung, „Fantasy“ von Earth, Wind & Fire, und viel Beifall endete das kurze Intermezzo. „Bürgermeisternudeln“, den zweiten Gang, gab es bereits bei einer von Ute Kirst Werbeaktionen „Strolch-am-Herd“. Gastgeberküche? Vogelsbergschule Lauterbach. Kochkandidat? Rainer-Hans Vollmöller: „Die Zusammenstellung der

Zutaten brachte ich von einem Marktspaziergang
in Lézignan mit“, erzählte er damals Holger Arnold, dem Schulleiter.

Was passiert, wenn ein „schlafender Vulkan“ von Hochprozentigem wachgeküsst wird? Die berüchtigten Geschmacksexplosionen entstehen von allein! Keiner der Gäste aus Lézignan oder Lauter-bach konnte nach dem Pfannkuchen gefüllt mit Pflaumen und Wallnüssen mit einem Klecks Zucker-rübensirup und Waldbeeren nur ein negatives Wort
der Kritik über die Lippen bringen. „Danke, dass Sie die Tür aufgemacht haben!“, wand sich Vollmöller Holger Arnold zu, um dann mit den Worten „Lieber Maître de Cuisine“ fortzufahren, die an Bernd Vogel und alle Beteiligten gerichtet waren. „Man hat deutlich gemerkt, dass nicht nur der Verstand, sondern auch das Herz dabei war!“ Ferner dankte er Ute Kirst und ihrem Strolch, der den Stein ins Rollen brachte und alle an diese Tafel geführt hatte. Die Rezepte werden demnächst auf der Internetseite
www.lauterbacher-strolch.com veröffentlicht.
Michel Maïque kann leider keine Michellinsterne
vergeben, obwohl er vom Fach ist. Er wuchs im Restaurant seiner Eltern auf. Kurzerhand erfand er die neue Restaurantauszeichnung, den „Strolch-Koch-Löffel“ von Ute Kirst. Die Einladung in die Küche hatte ihm große Freude bereitet. Dort konnte er sich überzeugen, wie aus regionalen Rohstoffen
tolle Kunstwerke entstanden. „Das war der fran-zösischen Küche ebenbürtig. Ich habe bei soge-nannten großen Küchenchefs in Frankreich weitaus schlechter gegessen.
Bernd Vogel und sein Team bekommt von mir drei ,Strolch-Koch-Löffel‘!“, übersetzte Marie-Christine Fragnon den französischen Bürgermeister. Man
beachte, dass das Kompliment des Lézignaner
aus dem Süden des Landes kommt, dort wo die vielen Aromen, guter Wein und guter Geschmack zu Hause sind.
Gäste aus Lézignan: Bürgermeister Michel Maïque und Ehefrau, Jacques und Christiane Tibie (stellvertretende Bürgermeisterin und Vorsitzende Partnerschaftskomitee), Marie-José Tournier
(Stadträtin für den Bereich Tourismus), Marie-Régine Vaissière (Stadträtin für den Bereich Kindergarten), Pierre (Verwaltungsleiter Stadtverwaltung) und Muriel
Izard.